Gegen Online-Belästigung und verbale Attacken gegenhalten

⌚︎ 3 min.

Learning resource

Gegen Online-Belästigung und verbale Attacken gegenhalten

Nach der Analyse einer Diskussion über Hasspredigten, Präsentation eines Vorschlages wie man angemessen reagieren könnte, gefolgt von einem Rollenspiel.
Proposal for use
Action and reaction in case of radicalisation
Target group
15-25
Pedagogical method
Simulation
Objectives
  • Die Fähigkeit angemessen zu reagieren, wenn eine Hass-Nachricht online gepostet wird oder im Zuge einer Konversation zu erkennen ist

  • Tipps zu Reorientierung einer Diskussion

  • Im Rollenspiel die eigene Reaktion üben.
Description

1. Der/die LehrerIn liefert ein oder zwei Beispiele einer Online-Konversation mit Hasspredigt-Nachrichten. Die SchülerInnen müssen diese entdecken. Eine Gruppendiskussion erlaubt eine Analyse über den vorgegebenen Kontext und über die gelieferten Antworten. Die SchülerInnen und Lehrlinge schlagen anschließend Alternativen vor.

2. Eine Strategie, um auf Hasspostings oder Online-Belästigung zu reagieren, wird vorgeschlagen:

  • Im Falle der Online-Konversation sollte man sich Zeit nehmen und nicht gleich mit allen Emotionen antworten.

  • Die Nachricht bewerten und Argumente für die Antwort sammeln.

  • Man sollte im Hinterkopf behalten, dass man die Idee einbringen möchte, dass Logik und Vernunft anhalten sollten. Sollte sich die andere Person jenseits der Rationalität befinden, ist ein Austausch unnötig, man kann das Gespräch abbrechen und verlassen.

  • Man sollte nicht sofort mit der Gegen-Argumentation beginnen. Man sollte niemanden versuchen zu überzeugen. Es ist wichtig, dass die andere Person die Möglichkeit hat, seinen Standpunkt zu begründen und zu erklären und in weiterer Folge seinen eignen Blickwinkel zu verändern und weiterzuentwickeln.

  • Man sollte versuchen, ein gutes Gesprächsklima aufzubauen, sodass jeder offen sprechen kann. Alle TeilnehmerInnen sollten über sich sprechen. Man sollte bereit sein, um zuhören zu können, selbst wenn man das gesagte nicht annehmen will. Dadurch wird man als offene Person wahrgenommen, die für Diskussionen zugänglich ist.

  • Man kann jederzeit zugeben, wenn man sich persönlich angegriffen fühlt durch die gesagten Worte. Mitleid und Einfühlsamkeit können ein Gespräch beruhigen, das sich schlecht entwickelt hat. Das wird auch die Aufmerksamskapazitäten des Täters beanspruchen.

  • Man sollte versuchen mehr Fragen zu stellen als Stellungnahmen abzugeben. Auf diese Art werden die Argumente der anderen identifiziert, deren Schwachstellen erkannt und danach kann die Person schrittweise an ein Umdenken herangeführt werden. Auch wenn es um das Hinterfragen der Person geht, sollte zu jedem Zeitpunkt ernsthaftes Interesse an dem/der GesprächsteilnehmerIn und dessen/deren Meinung gezeigt werden.

  • Man kann einen humoristischen Umgangston anwenden, selbst wenn es absurd erscheinen mag, aber unter allen Umständen sollte eine persönliche Verspottung vermieden werden – die Balance sollte jederzeit in einem freundlichen Miteinander gefunden werden. Das Unterstreichen von manchen absurden Meinungen durch Bilder oder faktische Beispiele kann sehr rasch auch zu Selbst-Zensur führen und Zweifel heben.

Nach dem Beenden der Diskussion, haben sich hoffentlich alle beruhigt. Man sollte der anderen Personen für das hohe Niveau der Gesprächskultur bedanken. Sollte das Gegenüber nach wie vor aggressiv bleiben und gegen jeglichen Austausch sein, sollte die Konversation verlassen werden, indem man sich auf die Grundregeln der demokratischen Debatte und die Schwierigkeit, dieses Gespräch zu führen, beruft. Man sollte auch erwähnen, dass man die Diskussion gerne weiterführt, wenn man diese Verhaltensregeln vom Gegenüber auch akzeptiert und eingehalten werden.

3. Organisation von zwei Rollenspielen, die zwei unterschiedliche Fällen abdecken:

  • Posting mit der Nachricht: “Gute Arbeit bei Charlie Hebdo – nächstes Mal werden sie besser aufpassen mit ihren Karikaturen.” [am 07/01/2015 getwittert];

  • Der Kommentar “Vorausgestetzt sie ertrinken alle!” zu einem Online-Artikel einer Zeitung.

Eine Gruppe von drei SchülerInnen spielen die Rolle des Täters, zwei Gruppen spielen die Rolle der TeilnehmerInnen an einer Diskussion, eine Gruppe will dem Diskurs der Täter gegenwirken und eine Gruppe spielt die Rolle der Website-Administratoren (diese reagieren erst, wenn eines der Mitglieder eine Intervention des Mediums einfordert). Abhängig von der Zeit, können Gruppen auch ihre Rollen tauschen. Der/die LehrerIn koordiniert eine Klassendiskussion, in der jedes Beispiel, das entwickelt wurde, analysiert wird.

Human and material resources

TrainerIn, die sich mit Hasspredigt auskennt.

Evaluation of the learning process

Während der nachfolgenden sechs Monate, werden SchülerInnen dazu angehalten, eine Liste zu machen, wie oft sie mit Hasspredigten konfroniert sind – unabhängig davon, ob es im Internet oder in einem direkten Gespräch war. Zusätzlich sollen die SchülerInnen auch festhalten, wie sie reagiert haben.

Suggestions for follow-up

Aktivitäten, um gegen Verschwörungstheorien anzukämpfen.

Type
Method
Pedagogical modalities
Use in group
Number of participants
12-20
Duration
3 h
Cost
None
Creators
Greta du Velay
Date of creation
Language(s) available

English

Portuguese, Portugal

Slovenian

French

German

Romanian

Italian

Greek

Spanish

Dutch

Keywords
Hate speech
Online harassment