Entwicklung einer kritischen Analyse gegen Diskriminierung basierend auf Religion

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Learning resource

Entwicklung einer kritischen Analyse gegen Diskriminierung basierend auf Religion

Generelle Auffassungen und Ressourcen, die unterstützend wirken können, um Mythen und Irrglauben, die auf religiöser Diskriminierung basieren, aufzubrechen.
Proposal for use
Prevention of radicalisation
Target group
LehrerInnen, TrainerInnen und AusbildnerInnen
Pedagogical method
Moderated discussion
Objectives
  • LehrerInnen dabei unterstützen, wie sie ihre SchülerInnen darauf aufmerksam machen, dass man keine Verbindung zwischen Islam und Terrorismus herstellen soll.
  • Kulturelle und religiöse Diskriminierung gegen Moslems zu verhindern
  • LehrerInnen Unterrichtsunterlagen zur Verfügung zu stellen, damit sie im Zuge des Unterrichts, eine Sensibilisierung der SchülerInnen zum kritischen Hinterfragen von Inhalten in den Medien erreichen.
  • Identifikation von diskriminierenden Terminologien.
  • Die eindeutige Bedeutung von misverständlichen Ausdrücken und deren Auswirkungen verstehen
  • Interkulturellen Austausch und Dialog fördern
Description

Dieses bewusstseinsbildende Modul (das sich vornehmlich an LehrerInnen höherer Ausbildungsstätten richted) kann mit einer diskriminierenden Situation, die eventuell eine/r der SchülerInnen durchlebt hat, beginnen. Zum Beispiel, zwei der moslimischen SchülerInnen wurden während der Schulpause diskriminiert, da sie von anderen beschuldigt wurden, dass sie indirekt eine Mitschuld an den aktuellen terroristischen Angriffen haben. Der/die beschuldigte SchülerIn könnte damit beginnen, der gesamten Klasse zu erzählen, wie er sich in dieser Situation gefühlt hat, was genau passiert ist und warum er glaubt, dass es überhaupt zu dieser Situation kam.

Der/die LehrerIn sollte im Hinterkopf behalten, dass man bestimmte Schritte einhalten muss, die dann auf die Session überleiten und manche Konzepte, die sehr klar definiert werden sollten. Aus diesem Grund bildet das Vorbereitungsmodul nicht nur Hintergund-Wissen zu dem Thema, aber zählt auch eine Schritte auf, denen man folgen kann, um dieses Wissen mit den SchülerInnen aufzubauen.

TEIL1

Schritt1.1: Nachdem die Gruppe den Schilderungen der Schüler über die Diskriminierung zugehört hat, erklärt der/die LehrerIn, dass sie nun alle gemeinsam ein paar Nachrichtenartikel (siehe Anhang) durchschauen werden. Die Lehrkraft stellt dann auch fest, dass es ein weit verbreitetes Phänomen ist (und nicht nur an der Schule stattfindet), dass Moslems automatisch mit Terrorismus in Verbindung gebracht werden. Vor allem Jüdische SchülerInnen sind regelmäßig Opfer von Diskrimnierung. In manchen Nachbarschaften sind Christen in der Minderheit und leiden dort unter Mobbing. Eine Debatte sollte sich daraus entwickeln und am Ende sollte die Lehrkraft die unterschiedlichen Konzepte erklären, die meistens zu Missverständnissen führen, um so auch die Vorurteile und Mythen über den Islam abzubauen.

Schritt 1.2.: Folgende Fragen können eingebracht werden, um den Diskurs anzuregen:

  • Habt ihr bereits von ähnlichen Fällen gehört? Oder seid ihr selbst bereits Opfer von einer solchen Situation (wie in den Medienbeispielen beschrieben) gewesen?
  • Glaubt ihr, die Reaktionen gegenüber der moslemischen Gemeinschaft ist fair? Und warum?
  • Was wisst ihr über den Islam? Kennt ihr Moslems?
  • Was sind die unbegründeten Mythen über den Islam, die wir regelmäßig hören? (die Lehrkraft wird auch die üblichen Mythen ausrollen)
  • Kennt ihr den Unterschied zwischen Moslem, Araber, Jihadisten, Islam  und Islamist? (somit hat die Lehrkraft im Anschluss die Möglichkeit, auf diese Unterschiede einzugehen)

TEIL2

Schritt 2.1. Ein paar unwahre Behauptungen über den Islam werden angestellt und die Lehrkraft hilft der Gruppe, diese aufzubrechen:

  • Mythos 1:  Die Hijab ist gegen die Frauen und zeigt wie wenig sich diese Frauen und deren Familien in die westliche Gesellschaft integrieren wollen.
  • Mythos 2: Moslems missbrauchen unser System und integrieren sich nicht in unsere Gesellschaft.
  • Mythos 3: Alle Islamisten sind Terroristen.
  • Mythos 4: In der Moschee sind ausschließliche Radikalisten, die den Terrorismus anheizen wollen und der Koran stiftet zu Hass und Gewalt an.

In diesem Modul ist es wichtig, dass sich die Lehrkraft Zeit nimmt und tief in die Begründung des Gesagten eintaucht, damit alle Werte und Meinungen zu den einzelnen Mythen aufgegriffen und erfasst werden. Gleichzeitig sollen alle Gegenargumente gegen diese Mythen ebenfalls dokumentiert werden.

Schritt 2.2. Die Lehrkraft erklärt die Unterschiede zwischen Arabern, Moslem, Islamisten und Jihadisten.

  • Araber: Unabhängig von der Religion, seiner politischen Ausrichtung etc. ist der Araber eine Person, die in einem Arabisch sprechenden Land geboren wurde. Gleichzeitig sollten wir auch nicht vergessen, dass in der „Arabischen Welt“ auch andere Sprachen und Kulturen gelebt werden: die Kurden, die Berber etc.  Sie sind alle Bewohner, dieser Arabischen Welt, die aber kein Arabisch sprechen. Es ist wichtig, dass man nicht vergisst, dass man auch ein Araber sein kann, ohne Moslem zu sein. Z.B. die Copts in Ägypten – sie sind ein christlicher Zweig in der arabischen Welt.
  • Moslems: Moslem ist eine Person, die an eine “Religion von Mohammed” glaubt. Obwohl es unterschiedliche Ausprägungen der moslemischen Religion gibt, sind die zwei größten die “Sunni” und die “Shi’a”. Es ist wichtig, zu erwähnen, dass der größte Teil der Moslems keine Araber sind, sondern z.b. Menschen aus den Ländern Iran oder Pakistan.
  • Islamisten: “Ein Islamist ist eine Person, die aus dem Islam eine politisch geprägte Ideologie macht.” Es ist besonders wichtig, dass die Differenz zwischen Islamist und Islamisch geklärt wird. “Islamisch ist was zum Islam-gehörig ist – die islamische Kultur, die islamische Architektur etc. Der Islamist ist jemand, der sich für die Anwendung des Islamischen Rechts im politischen Leben einsetzt. Kurz: die Bezeichnung “Islamist” wird normalerweise in Bezug auf die radikale Islamische Bewegung verwendet. Ausdrücke wie z.B. “Islamische Fundamentalisten” werden für die Jihadisten verwendet.
  • Jihadisten: Hierbei handelt es sich um Personen, die eine “radikale Ideologie vertreten, die von Jihad geführt wird.”

Schritt 2.3. Die Lehrkraft kann auch die “not in my Name”/ nicht in meinem Namen Kampagne den SchülerInnen vorstellen, da dies ein hervorragendes Beispiel für eine Initiative gegen Islamfeindlichkeit ist und es die Debatte auch anregen kann:

“#Notinmyname - Nicht in meinem Namen – ist eine Bewegung von Moslemischen Briten, die gegen Terrorismus unter dem Deckmantel des Islam protestierten. Sie verurteilen die Mitläufer des IS, weil sie UN-Islamisch agieren, weil die Gewalt verbreiten und den Namen Islam dabei misbrauchen; weil sie Menschen dabei ein falsches Bild über den Islam geben und weil sie überhaupt kein Mitgefühl haben.” Diese Bewegung wurde vor allem über die Sozialen Netzwerke sehr rasch populär und bekannt.

Wie es auch auf deren Webseite zu lesen ist, präsentieren sie ihre Kampagne wie folgt:

“Als Britische Mosleme verurteilen wir IS auf das Äußerste, da sie den Namen des Islam durch ihr Agieren im Terrorismus misbrauchen.

Wir rufen alle Britischen Mosleme dazu auf, sich zu vereinen und diese böswillige Gruppe und ihre Aktionen zu denunzieren. – alle diese sind #notinmyname ausgeführt.”

Manche der Solgans beziehen sich auf die Extremisten und deren Terror Attacken, um so den Hass und die Menschenfeindlichkeit gegen Moslems einzudämmen:

“weil es total UN-islamisch ist”

“weil ihr die Herzen und Seelen misbraucht”

“Weil ihr ein Mitleid habt”

#NotInMyName

Sources

https://www.theguardian.com/uk-news/2017/jun/07/anti-muslim-hate-crimes-increase-fivefold-since-london-bridge-attacks

https://www.nytimes.com/2016/09/18/us/politics/hate-crimes-american-muslims-rise.html

http://www.elmundo.es/internacional/2016/01/12/5693f8e7268e3eda638b462b.html

https://www.elconfidencial.com/mundo/2017-06-24/oleada-ataques-violencia-musulmanes-refugiados-europa-terrorismo_1402593/

 

Mythen über den Islam, Fragen und Antworten über den Islam und die Definitionen der unterschiedlichen Begrifflichkeiten.

 http://www.publico.es/sociedad/respuestas-islamofobia-mitos.html

 https://www.webislam.com/articulos/18431-preguntas_y_respuestas_sobre_el_islam_y_los_musulmanes.html

 http://www.univision.com/nueva-york/wxtv/noticias/religion/esta-es-la-diferencia-entre-arabe-musulman-islamista-y-yihadista

 http://www.eldiario.es/madrid/islamista-musulman-yihadismo-Al_Fanar-integracion_0_607889628.html

 https://actualidad.rt.com/actualidad/232849-diferencias-musulman-islamista-yihadista

 http://traducinando.com/diferencia-entre-arabe-musulman-islamico-e-islamista/

 http://www.fundeu.es/recomendacion/islamico-e-islamista-135/

Not in my name Kampagne: http://isisnotinmyname.com/

Human and material resources

BerufsschullehrerInnen oder Lehrkräfte von höher bildenden Schulen

Evaluation of the learning process

Um den Lernprozess zu bewerten, wäre es sinnstiftend, wenn man fortlaufend die Nachrichten oder kurze Videos zum Thema Diskriminierung ansieht, um anschließend diese Sensibilisierung aufzufrischen. Um zu überprüfen, ob die SchülerInnen die Quintessenz der Session verstanden haben, kann die Lehrkraft jede/n einzelne/n TeilnehmerIn bitten, seine/ihre Reflektionen zu dem vorgetragenen Zwischenfall aufzuschreiben. Die Lehrkraft wird alle Texte durchlesen und wird feststellen, dass nicht alle SchülerInnen das gewünschte Lernausmaß erreicht haben. In diesem Fall wird sie/er nochmals tiefer in der nächsten Stunde auf das Thema eingehen.

Type
Awareness module
Pedagogical modalities
Discussion within classroom
Number of participants
15-20
Duration
2 Stunden
Cost
None
Creators
Escuelas Profesionales Padre Piquer
Date of creation
Language(s) available

Italian

Portuguese, Portugal

French

Slovenian

English

German

Romanian

Greek

Spanish

Dutch

Keywords
Discrimination
Media
Critical thinking
Religion